Tagebuch

Tagebucheintrag

27. August 2005 / Russia

Heute gibts grosse Probleme, aber erst am Abend. Am späten Morgen fahre ich los und bin bald in Magdagachi. Die Strasse ist ziemlich holprig aber es geht gut vorwärts und irgendwo auf dem Weg nach Skovorodino esse ich zu Mittag mit ein paar Russen, um diese Zeit schon am Wodka saufen. Ich kann (muss!) allerdings widerstehen. Am frühen Nachmittag bin ich dann in Skovorodino. Hier hat sich bis vor kurzem die Strasse in Wald- und Wiesenwegen verloren. Heute ist eine breite Schotterstrasse da an der immer noch gebaut wird. Bei einer Baustelle werde ich zum Tee eingeladen, will aber bald weiter. Ausserhalb von Skovorodino hält mich ein Russe an und fragt nach meinem Büchsenöffner. Ich kann zwar kein russisch, aber ich denke richtig verstanden zu haben, dass er irgendwo im europäischen Russland losgelaufen ist und jetzt nach Magadan an Russlands Pazifikküste läuft. Leute gibts. Es geht zügig vorwärts auf der Strasse, wohl zu schnell. Ich fahre wieder einmal der Sonne entgegen und durch das zerkratzte Visier sehe ich einen grossen Steinbrocken zu spät. Es gibt einen Ruck, ich halte am Strassenrand an und sehe bald das Disaster. Unter dem Motorrad liegt Öl, der Stein hat ein Loch in den linken Seitendeckel gerissen. Jetzt wirds schwierig. Wieso nur habe ich nicht schon früher angehalten? Und ein guter Motorschutz hätte vieleicht auch geholfen. Ich schiebe den Töff zurück zu einem Parkplatz. Wenn man schiebt erscheint die russische Taiga noch viel unendlicher. Ein Russe hält an, erkennt das Problem und drückt mir Flüssigmetall in die Hand. Damit lässt sich bestimmt etwas machen. Ein wahrer Engel. Beim Parkplatz stelle ich das Zelt. Zwei Lastwagenfahrer sind gerade einen Platten am reparieren. Die Strasse hier fordert Tribut. Ohne Probleme soll auch ich nicht durch Sibirien fahren.

Russia Monument in Skovorodino. Russia Nach Skovorodino ist die Strasse ein meterhoher Damm über dem Feuchtland der Taiga.

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